Arclinea hat es sich zur Aufgabe gemacht, Projekte zu entwerfen, die die Zeit überdauern und denen es gelingt, mit jedem Mal die gewünschte Küche entstehen zu lassen. Denn wenn sich ein Projekt durch Perfektion auszeichnet, geschieht dies nur, weil es so ist, wie es sein soll: eine Synthese aus vereinten Werten.
Arclinea stellt sich der Projektkomplexität seit jeher durch ihre Bemühung, technische mit funktioneller Präzision und die Innovation der Formen mit der des Raums zu verschmelzen. Zusammen mit ihrer vor vielen Jahren getroffenen Entscheidung, mit einem Planer wie Antonio Citterio zusammenzuarbeiten, entstehen so nicht nur Ausstattungen und Einrichtungen, sondern neue Wohnarchitekturen. Jede Innovation nimmt die Entwicklung der für das Kochen bestimmten Räume vorweg, immer im Dienste eines Projekts, das Veränderungen gegenüber offen ist. Mit ihm hält Arclinea eine wichtige italienische Tradition am Leben, und schenkt ihr durch ein besonders akkurates Design der Hilfsmittel, Materialien, Formen und Räume des täglichen Lebens eine neue Bedeutung.
Einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität zu leisten ist für Arclinea ein echtes Engagement, das auch die im Laufe der Zeit getroffenen unternehmerischen Entscheidungen inspiriert und sich in allen Tätigkeitsbereichen konkretisiert hat. Qualität wird auch als Schutz verstanden wird, und erstreckt sich daher auf die Umsetzung aller Maßnahmen, die notwendig sind, um Mensch und Umwelt auch im industriellen Umfeld Respekt entgegenzubringen. Besondere Fähigkeiten bei der Organisation der Arbeit, eine perfekt integrierte Mensch-Maschine-Beziehung und die Optimierung von Zeiten und Humanressourcen sind die Kriterien, die Arclinea zu einem der führenden Industriebetriebe der italienischen Einrichtungsbranche gemacht haben.
In einer Epoche, in der die Zeit schneller als je zuvor zu vergehen scheint, mit den von Wissenschaft und Technik induzierten, extrem raschen Veränderungen, scheint das Konzept der „Geschichte“ dahinzuschwinden, zumindest jedoch einer solchen, unter der man eine Abfolge von Ereignissen versteht, die durch eine chronologische Aufeinanderfolge miteinander verbunden sind. Und so braucht man auch zum Schreiben der authentischen Geschichte eines Unternehmens mehr als nur die einfache Schilderung der Geschehnisse. Das Wesen eines Unternehmens muss man in seiner Planungs- und Produktionskultur suchen, die sich nicht im Laufe weniger Jahre ausprägt und konsolidiert: es ist immer eine lange Zeit erforderlich, um eine authentische Unternehmensidentität zu entwickeln, die nur durch ihr Andauern, ihre Kohärenz und kontinuierliche Bestätigung zum Ausdruck kommt. Und so kann dieser Ausdruck der Authentizität im Falle von Arclinea mit dem Bestreben identifiziert werden, den zum Kochen und Wohnen bestimmten Raum neu zu gestalten, in Kombination mit bestmöglicher technischer Qualität.
Text von Stefano Casciani
Das Unternehmen wird in Caldogno als eine auf die Bearbeitung von Holz spezialisierte Werkstatt ins Leben gerufen, mit dem Namen seines Gründers, Silvio Fortuna Senior.
Der Tätigkeitsbereich der Schreinerei entwickelt sich weiter: von der Anfertigung von Fenstern und Türen bis hin zur Produktion von Möbeln im „schwedischen“ Stil.
THEA, die erste kombinierbare Küche, komplett aus Naturholz.
Die Begebenheiten, die zur Entstehung des italienischen Designs des 20. Jahrhunderts geführt haben, wurden bekanntlich auch von den beiden Weltkriegen geprägt. Und wenn große Unternehmen wie Olivetti und Fiat bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts ein vollendetes Erscheinungsbild besitzen, das nach dem Ersten Weltkrieg eine Reifung erfährt und nach dem Zweiten Weltkrieg neu auflebt, sind die 20er Jahre auch für den Familienbetrieb Fortuna der Beginn häuslicher Fertigungstätigkeiten, hauptsächlich im Bereich der Produktion von Fenstern und Rahmen: Bestandteile einer nicht zu unterschätzenden technischen DNA, die aufgrund der notwendigen Präzision bei der Anfertigung dieser Bauteile gefordert ist. Unmittelbar nach dem Krieg orientiert sich der Betrieb, noch unter dem Namen der Familie, nach und nach in Richtung auf maßgefertigte Einrichtungen um, einschließlich Küchen. Bis in den 50er Jahren – dank der langjährigen Erfahrungen im Schreinereibereich und durch den Einfluss des skandinavischen Designs – die Intuition entsteht, dass es an der Zeit sei, vom „schweren“ Metall, aus dem die Küchenbauteile lange Zeit hergestellt wurden, zum „leichten“ Naturholz überzugehen, das die strengen Geometrien des modernistischen Design etwas weicher erscheinen lässt: dies ist auch die Phase des Übergangs auf die zweite Generation, die Kinder des Gründers Silvio, die ihn bei der Marktorientierung und beim Produktdesign unterstützen.
Von der Schreinerei zum Unternehmen – das Markenzeichen Arclinea entsteht. Die Firma spezialisiert sich auf die Produktion von Küchenmöbeln.
CLAUDIA (Design A. und L. Fortuna), die erste Küche mit eingebauten Haushaltsgeräten.
Die Produktionsstätte wird verlegt und die Erweiterung des neuen Werks in Caldogno beginnt.
SILVIA (Design A. und L. Fortuna), die Küche aus italienischem Nussholz massiv.
NOVIACOLOR (Design A. und L. Fortuna), die Küche, die das moderne „Laminat“ mit Farbe neu gestaltet.
Nach Turin, Prato und Rom wird auch in Vicenza ein Centro Cucine Arclinea eröffnet.
Und so wird 1960 auch der Name des Unternehmens in Arclinea abgeändert, als Vorbote einer strategischen Entscheidung: die Wiedereinführung des Materials Holz zusammen mit der Idee „kombinierbarer“ Möbel im modernen Design, die ihre funktionellen und innovativen Eigenschaften aus der Wahl eines industriellen Standards ableiten. Auch die Vorsilbe Arc ist nicht nur das Akronym von Arredamenti Razionali Componibili, sondern ruft die Idee der Küche als architektonisches Projekt für den häuslichen Raum wach – eine echte Innenarchitektur. Die Jahre des italienischen Wirtschaftsbooms waren für Arclinea durch eine intensive und rasche Entwicklung der fortschreitenden industriellen Produktion gekennzeichnet. Und wenn das Innovationsstreben auf das Fehlen von Komponenten trifft, die sich auf demselben Qualitätsniveau des Gesamtprojekts befinden, werden integrierte Lösungen entworfen und umgesetzt: wie Claudia (1963), die erste Küche mit eingebauten Haushaltsgeräten, die speziell für sie designt und produziert wurden.
GAMMA30 (Design A. und L. Fortuna), die große europäische Küche: modular, mit Türen ohne Griff.
MINISPAZIO (Design A. Fortuna), das Projekt „Heim“ von Arclinea: eine Planungs- und Fertigungssparte für begrenzte Räumlichkeiten, die sich dem privaten Einrichtungsbereich und dem Fremdenverkehrssektor widmet.
Die Werbung von Arclinea, für Zeiten, die sich ändern: innovativ und unkonventionell.
Arclinea stellt „Cucina in cucina“ vor. Eine Rezeptsammlung, als diese noch nicht angesagt waren: eine Zusammenstellung regionaler italienischer Rezepte, von Arclinea-Kunden aufgeschrieben und mit einer Einleitung von Mario Soldati versehen.
PUNTO&LINEA (Design A. Fortuna), ein vielseitiges Programm, das die Küche mit dem Rest der Wohnung verbindet, indem es Wände ersetzt und Durchgangsbereiche beibehält: neue Räume und Dimensionen entstehen.
Das Gesamtimage wird Lele Rossi Molinari anvertraut, der sich auch mit den Veranstaltungen beschäftigt, zum Beispiel mit der Mailänder Triennale im Jahr 1970, anlässlich der Eurodomus – des von Gio Ponti ins Leben gerufenen „Fuori Salone“ ante litteram – wo die Teilnahme für Arclinea, aufgrund des besonders innovativen und experimentellen Konzepts, ein Muss ist. Hier stellt sie ihre Modelle aus (die von Almerino und Lena Fortuna designte Gamma 30), bei denen Kunststofflaminat auf einer modularen Struktur eingesetzt wird, auf der Grundlage der im Vorjahr festgelegten und eingeführten CEN-Standards für die europäische Küche. Und die 70er Jahre sind auch der Definition einer originellen Marktposition gewidmet, am Kreuzungspunkt der an die Industriedimension gebundene Strategie, der kulturellen Studien zu den Zukunftstrends im Bereich des geselligen Zusammenseins und des Bestrebens, den handwerklichen Erfahrungsschatz nicht aufzugeben. Arclinea beginnt auch im Rahmen von Großprojekten erfolgreich tätig zu werden, die noch heute einen ihrer Spezialisierungsbereiche und einen besonders wichtigen Teil ihres italienischen und internationalen Marktes ausmachen.
Almerino, Lena und Angelo, die Kinder des Gründers Silvio Fortuna Senior, eröffnen das neue Werk in Caldogno.
ALISSO (Design Lucci und Orlandini), die ergonomische Küche.
KNOCK DOWN (Design Carlo Bartoli), die erste selbsttragende Küche.
GRES (Design Roberto Pamio), die Küche ohne Griffe erneuert sich durch Eleganz und in der Materialwahl.
ODEON (Design Carlo Bartoli), das Heim-System von Arclinea.
Die Kommunikationskampagne von Arclinea rückt die Küche mit Nachdruck in den Mittelpunkt des Heims zurück.
Mit den 80er Jahren zeichnet sich die Bestrebung, den Wandel im Wohnbereich vorwegzunehmen, immer stärker ab: als die dritte Generation der Familie Fortuna ihre Tätigkeit aufnimmt, kommt es gleichzeitig zu einer immer stärkeren Öffnung gegenüber Designern, deren unterschiedliche Inspiration durch eine ausgeprägte Professionalität vereint wird, zur der sich ein besonderer Erfindungssinn gesellt. Zu ihnen zählen unter anderem Lucci und Orlandini (Studio L/O), Carlo Bartoli, Roberto Pamio und, ab 1986, Antonio Citterio: in anderen Worten Produktplaner, die unabhängig von ihrem Alter bestrebt sind, Innovation, Zuverlässigkeit und natürlich Qualität in Bezug auf Optik und Raum zu vereinen. Wenn ich mir eine persönliche Erinnerung aus einem meiner ersten Jahre bei der Fachzeitschrift Domus erlauben darf – bei der Vorbereitung eines langen, dem Raum in der Küche gewidmeten Specials (Nr. 606), kommt mir unter anderem Alisso in den Sinn: ein Projekt von Studio L/O, das sich auf die Optimierung der ergonomischen Merkmale konzentriert, die Standardmaße der Hochschränke und der Borde abändert und eine gut durchdachte Ausstattung an Zubehörteilen präsentiert.
ITALIA (Design Antonio Citterio), die erste für den häuslichen Einsatz konzipierte professionelle Küche.
MEDITERRANEA (Design Antonio Citterio), die traditionelle professionelle Küche.
FLORIDA (Design Antonio Citterio), die anpassungsfähige und leichte Küche.
ARTUSI (Design Antonio Citterio), die professionelle freistehende Küche.
Die Arclinea-Kollektion entsteht: ein charakteristisches, unnachahmliches Unikum an Lösungen.
Mit dem Beginn der Zusammenarbeit mit Citterio, der nach und nach zum maßgebenden Planer wird, zeichnet sich ein neuer Abschnitt der Unternehmenskultur ab: sie steht immer enger mit der Gestaltung eines Projektkonzepts in Verbindung, das auf eine neue Sichtweise der Küche als Ambiente, und nicht nur als Produkt ausgerichtet ist – auch wenn letzteres sich durch seine Perfektion in Bezug auf Form und Funktion auszeichnet. Der Markt der Küchen ist bereits in den 90er Jahren „reif“, und der Notwendigkeit seiner umfassenden Erneuerung kommt das Wiederaufleben der Esskultur entgegen. Sie überschreitet die elitären Grenzen der 3 Michelin-Sterne und wird zu einer authentischen Glamourkultur der Massen: ausgehend von Italien, das seine gastronomische Traditionen und Überlegenheit bewahren konnte, hin zum privaten Bereich und zu den Restaurants. Und so basiert das Konzept von Italia, dem ersten Produkt von Citterio für Arclinea, auf der Einführung von Merkmalen der Gastronomieküche im häuslichen Bereich: sie kommen im Einsatz von Edelstahl und durch eine neue „Geografie“ der Arbeitsplatten zum Ausdruck. Beginnend mit dieser funktionellen und kulturellen Entscheidung entwickelt Citterio nach und nach das Konzept der „Kollektion“ (The Arclinea Collection), das auf die gesamte Produktion angewandt wird.
CONVIVIUM (Design Antonio Citterio), die Küche für geselliges Zusammensein, mit dem Tisch in der Mitte.
Die Arclinea Project Division entsteht, mit ihren Bereichen „Hospitality“, „Marine“ und „Residential“: innovative Lösungen für alle Planungsanforderungen, weltweit.
Arclinea stellt die Küche für den Wohnsitz des italienischen Botschafters in den USA, in Washington D.C. her. Ein professionelles Projekt für den häuslichen Kontext, das auch der Anforderung gerecht wird, für bis zu 200 Gäste zu kochen.
LIGNUM ET LAPIS (Design Antonio Citterio), die Küche für geselliges Zusammensein entwickelt sich in Bezug auf die Formen, Materialien und Projektlösungen weiter.
Jedes neue Modell fügt sich in die vorherigen ein, sodass ein System aus immer vielseitigeren und miteinander kompatiblen Komponenten entsteht. Sie ermöglichen es, den zum Kochen und Wohnen bestimmten Raum frei zu konfigurieren, wobei neben der Zeit für die Zubereitung und den Verzehr der Speisen auch die verschiedenen Momente des häuslichen Lebens – Beisammensein, Unterhaltung, Lernen – einbegriffen werden. So entsteht ein Ambiente für geselliges Zusammensein, das das traditionelle Esszimmer übertrifft (Convivium, 2002). Im Laufe der Jahre wird es zu einer noch allgemeineren Idee des „flexiblen Raums“ weiterentwickelt (Lignum et Lapis, 2008).
SPATIA (Design Antonio Citterio), die Küche für multifunktionale Räume.
Die Arclinea Design Cooking School (ADCS) entsteht, ein internationales Netzwerk aus Kochschulen im Zeichen des Arclinea-Designs.
ARTUSI OUTDOOR (Design Antonio Citterio), die Küche für den Außenbereich.
GAMMA (Design Ricerca&Sviluppo Arclinea), die Küche ohne Griffe, flexibel und fast unbegrenzt kombinierbar.
Nach Genua, Rom, New York und Chicago entwirft Arclinea das Küchenprojekt für Eataly Mailand.
Vom Edelstahl zum Edelstahl mit PVD: dank Forschung und technologischer Innovation bekennt der Stahl Farbe.
PRINCIPIA (Design Antonio Citterio), ein neuer Weg zur Einrichtung des Küchenambientes, durch ungewohnte Kombinationen von Materialien und Farben.
Arclinea wird zu einem Teil der Gruppe B&B Italia. Die strategische Partnerschaft basiert auf geteilten Werten in den Bereichen Design, Innovation und Qualität und auf einer gemeinsamen, auf Vortrefflichkeit ausgerichteten Herangehensweise an die industrielle Produktion.
Arclinea hält im renommierten Store von B&B Italia in London Einzug.
Anlässlich der Milano Design Week eröffnet Arclinea ihr neues Flagshipstore in Via Durini 7, der berühmtesten Designstraße der Welt.
In Chicago wird der Multibrand Store eröffnet, als erster Ort, der Kollektionen von Arclinea, B&B Italia und Maxalto gewidmet ist.
Arclinea wird, zusammen mit B&B Italia, Flos und Louis Poulsen, Teil der Design Holding, der größten europäischen Gruppe für Design der Spitzenklasse.
Der Arclinea-Flagshipstore in Paris-Beaupassage wird eröffnet.
Arclinea eröffnet ihren neuen Showroom & Trainingscenter an ihrer Produktionsstätte in Caldogno.
Arclinea wird 60 Jahre alt.
Arclinea und Antonio Citterio stellen „The Kitchen Collection“ vor, den neuen Katalog zum Kennenlernen und Vertiefen der exklusiven Arclinea-Kollektion.
Arclinea präsentiert THEA: reine Formen, neue Geometrien für die Details und der Verzicht auf Griffe sind die Merkmale des neuen Projekts von Antonio Citterio, das den Namen der ersten von Arclinea produzierten Küche übernimmt.
Eine neue Konfiguration des Produktionsprozesses: bedeutende Investitionen in Maschinen, Anlagen und Software, um Arclinea bis Ende 2021 unter dem 4.0-Aspekt besonders wettbewerbsfähig zu machen.
In Kombination mit der Marketingtätigkeit, mit der Eröffnung neuer Ausstellungsräume weltweit, dem brandneuen Showroom mit Trainingscenter am Unternehmenssitz in Caldogno und den Studien zu den Arten des Kochens stehen das Design und die Produktion einer „architektonischen“ Einrichtung selbst nach 60 Jahren noch im Mittelpunkt der Strategie von Arclinea: zwischen Ordnung und Chaos der heutigen Zeit Anzeichen einer dauerhaften Veränderung finden, die Bemühungen als Planer und Hersteller vereinen, um noch in der Zukunft liegenden Phänomenen besondere Ausstattungen und Räume mit hohen Wohnkomfort zu entlocken. Das ist sicherlich keine leichte Aufgabe, doch das kollektive Genie einer großen Zahl von Menschen kann dieses Ziel erreichen, insbesondere wenn sie sich für die Alchimie zwischen den Elementen und den Speisen begeistern können, die die Küche zu einem der faszinierendsten geistigen und realen Orte machen, den man sich vorstellen und erleben kann.